21. Juli 2025|3 Minutes

Manchmal ist ein Atemzug der Anfang.

Ein Fallbeispiel im Spannungsfeld von rhythmisierter Destruktion und qualifiziertem Widerstand.

„Ich gehöre nicht mehr dazu“,
sagte sie im Coaching.
Und dann schwieg sie.
Zu lange, um nur enttäuscht zu sein.

Über 20 Jahre war sie im Familienunternehmen –
als Schwester des Gründers, Leitung Personal und Kultur.
Sie hatte aufgebaut, begleitet, getragen.
Doch irgendwann blieb sie außen vor.

Keine Einladung mehr zu Strategiegesprächen.
Kein Einbezug in die Nachfolge.
Und schließlich: keine Einladung mehr zum Sommerfest.

Ein Lehrbuchbeispiel für rhythmisierte Destruktion:
Nicht offen aggressiv – sondern still, schleichend, schrittweise.

Als sie das Gespräch suchte, hieß es:

„Wir dachten, du wolltest dich sowieso zurückziehen.“

„Du nimmst das alles zu persönlich.“

„Es geht hier um das große Ganze.“

Im Coaching arbeiteten wir mit genau diesem Moment.
Nicht nur analytisch – sondern auch körperlich.

Zuerst: Schuld.
Nicht Wut. Nicht Klarheit.
Sondern:

„Was habe ich nur falsch gemacht?“

Darunter: Traurigkeit.
Fassungslosigkeit.
Und schließlich – fast zärtlich –: Zuneigung.

Nicht mehr als Funktionsträgerin, sondern als Schwester.
Sie wollte die Bindung zu ihrem Bruder nicht kappen,
sondern verstehen:

„Was war nur los mit ihm – meinem Bruder –,
dass er so reagierte?“

Das war kein Rückzug ihrerseits.
Das war qualifizierter Widerstand.
Nicht laut. Nicht dramatisch.
Sondern differenziert, echt.

Und ja – dazwischen kam auch die Wut.
Als vitalisierende Kraft.💪
Sie gab Haltung. Sie gab Grenze.

Gegen den Bruder – und für sich.
Nicht um zu zerstören,
sondern um sich zu schützen.

Denn auch das gehört zum Widerstand:
Sich nicht kleinzumachen.
Zu spüren, was nicht mehr stimmt.

„Ich schulde diesem System nichts mehr.
Und es schuldet mir auch nichts.
Aber ich schulde meinem Leben etwas.“

Heute, mit Anfang 50, lebt sie in Singapur.
Leitet dort den Bereich HR in einem internationalen Konzern.
Und sagt:

„Das ist das größte Abenteuer meines Lebens.“

So kann sich Spaltung zeigen:
Nicht als Drama – sondern als Entzug.
Nicht durch Worte – sondern durch Schweigen.

Was hilft?

Nicht Eskalation. Nicht Anpassung.
Sondern: Arbeit an den Hotspots.

Mit den Emotionen gehen, statt vorschnell drüber zu denken.
Jede Welle reiten.
So arbeiten wir im SBEAT® Coaching:
strategisch. emotional. verkörpert.

Und manchmal beginnt Veränderung mit einem einzigen Atemzug.
Und am Ende – oder unterwegs:
Immer wieder Zuneigung und Wohlwollen.

Nicht als Schwäche,
sondern als kluge Ressource –
zwischen Abschied, Aufbruch und Neuanfang.

Denn Systeme verändern sich nicht durch Worte.
Aber wir können uns verändern –
wenn wir aufhören zu vermeiden.
Wenn wir Emotionen nicht bekämpfen,
sondern mit ihnen gehen.

Mit einem Gegenüber, das echt ist.
In einem Raum, der sicher ist.

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