Ich will gestalten – aber Macht will ich nicht.
Kennst du das?Gerade Frauen sagen diesen Satz oft.Sie übernehmen Verantwortung. Sie tragen. Sie führen.Und trotzdem spüren sie: Das klassische Machtverständnis – das bin ich nicht.
Gestern Abend – mein letzter Termin des Tages.
Im Coaching mit einer Chefärztin zeigt sich das körperlich.
Die Rolle? Längst definiert.
Fachlich stark. Empathisch präsent. Voller Erfahrung.
Und doch fehlt etwas: Verkörperung.
Die Verbindung zwischen innerer Haltung – und Körperhaltung.
Wir arbeiten mit dem peripersonalen Raum – einem Raum, der uns alle umgibt und auch im Gehirn kartiert ist:
eine Art Körperschutzzone, in der Nähe, Distanz und Orientierung nicht gedacht, sondern verkörpert erlebt werden.
- Aus Embodiment-Sicht ist dieser Raum nicht nur physisch, sondern auch sozial und emotional bedeutsam.
- In der neurowissenschaftlich fundierten Forschung gilt: Kognition ist nicht nur im Kopf. Sie ist embodied, embedded, enacted und extended („4E“) – Denken entsteht aus Bewegung, Haltung, Umwelt und Beziehung.
Sie legt selbst ein Seil auf den Boden – ganz nach ihrem Gefühl.
Markiert ihre Grenzen – entsprechend ihres inneren Erlebens.
Dann betritt sie diesen Raum. Probiert aus. Bewegt sich. Verändert Haltungen.
Dann stellt sie sich – symbolisch erhöht – auf einen kleinen Hocker.
Nimmt die klassische Führungsposition ein: oben.
Und dann sagt sie:
„Ich merke gerade, dass ich keine Lust auf Macht habe.“
Nicht aus Schwäche. Sondern, weil sie spürt:
Ich will nicht mehr kämpfen. Nicht reflexhaft führen.
Nicht die Erwartungen erfüllen, die mit „oben“ verknüpft sind.
Ich will Halt geben – nicht Härte.
Ich will präsent sein – nicht dominant.
Ich will führen – nicht reagieren.
Ich will führen – nicht funktionieren.
Ich will führen – mit Ruhe.
Vielleicht beginnt genau hier eine neue Form von Führung:
Verkörperte Klarheit. Leise Autorität. Echte Präsenz.
- Kennst du diesen Moment – als Führungskraft – in dem du merkst: Ich kann das alles. Aber ich will es anders tun?
- Und wie begleitest du als Coach Frauen, die führen wollen – aber nicht im klassischen Machtmodus?
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